Grenier – Dahlienstrauss
Albert Grenier
(1858 Neuilly-sur-Seine-1925 Paris)
DAHLIENSTRAUSS
Öl auf Leinwand
81 x 59,5 cm
signiert und datiert rechts unten: Grenier 1925
Provenienz: Nachlass Albert Grenier;
Lilly Grenier (geb. Amelie Sans) und ihre Erben
Albert Grenier, Maler und Graphiker aus Toulouse, gehört zu den großen Unbekannten der Kunstwelt. Dabei kennen wir sein Gesicht besser als das vieler anderer Künstler, da Henri de Toulouse-Lautrec (s. re. o., 1887, Metropolitan Museum of Art, New York) und Louis Anquetin (s. li., 1889, Privatsammlung), mit denen er seit der gemeinsamen Studienzeit im Atelier Fernand Cormons auf dem Montmartre eng befreundet war, großartige Porträts von ihm malten. „Gracieux Profil de M. Albert Grenier“ betitelte Anquetin das Pastellporträt seines Freundes, und was wir auf beiden Porträts sehen ist in der Tat ein zarter, graziöser Gentleman, der auch in Hemdsärmeln noch elegant wirkt. Großzügigkeit scheint zu seinen besonderen Charaktereigenschaften gezählt zu haben. Er teilte sich mit Toulouse-Lautrec teilte das Atelier 19 bis rue Fontaine auf dem Montmartre und ließ ihn im Winter in seinem Appartement wohnen und lud all seine Freunde, zu denen auch Van Gogh, Laval, Suzanne Valadon und Maurice Utrillo gehörten, regelmäßig in seine beiden Häuser in Villiers-sur-Morin ein. Mit seiner Lebensgefährtin Amélie Sans, genannt Lili, die Schauspielerin, Aquarellistin und wie Valadon ein sehr beliebtes Malermodell war, richtete Grenier in seinem Pariser Appartement und Atelier große Empfänge und rauschende Kostümfeste aus, die wir durch Fotos François Gauzis kennen, auf denen Lautrec neben seinen Freunden im Kimono oder arabischen Outfit zu sehen ist.
Begegnet man Greniers Werken so selten, weil er nicht von der Malerei leben musste und nur zum Vergnügen malte? Möglich ist es. Die locker hingeworfenen, neo-impressionistischen, grandios-lebendigen Blumenstilleben, die wir erwerben konnten, waren jedenfalls zuvor noch nie auf dem Markt, sondern stammen alle aus Lili Greniers Nachlass und hingen in den Wohnräumen der Greniers.