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Forabosco – Griechischer Tempel, Architekturentwurf

9.800,00 

Victor Forabosco (Ende des 19./Anfang des 20. Jh.)

GRIECHISCHER TEMPEL, ARCHITEKTURENTWURF

1895/6
Aquarell auf Papier, 50 x 97 cm
Signiert, datiert und bezeichnet rechts unten: Hannover, Studien-Jahr 1895-1896, entw. u. gez.: Victor Forabosco stud.arch. und bezeichnet links unten: Attestirt v. Ross

Victor Forabosco war Baumeister, d. h. Architekt, Statiker, Bauingenieur und Bauleiter in einer Person. Er baute Villen und Wohnhäuser im Jugendstil wie das Schmidt-Haus in Kapfenberg (1906-7) oder das Werkshotel der Österreichisch-Alpinen Montangesellschaft in Leoben (1911-12). Das vorliegende Aquarell eines griechischen Tempels entstand 1895-96 während eines Studienjahrs in Hannover und wurde von einem Herrn Ross, „attestirt“, was so viel heißt wie als Studienarbeit akzeptiert. Architekturzeichnen war ein fester Bestandteil des Lehrplans für Architekturstudenten. Dabei ging es nicht nur um die exakt konstruierte, rein technische Zeichnung als Grundlage für den späteren Bau mit Grund- und Aufriss, sondern auch, wie hier, darum das Wesen und Aussehen historischer Gebäudeformen zu erfassen und stimmungsvoll wiederzugeben. Zeichnen Sie einen idealtypischen Tempel, dürfte Foraboscos Aufgabenstellung geheißen haben. Und das tat er, mit allen Architekturelementen, viel Phantasie und einem guten Farbgefühl. Als Dekoration fügte er berühmte Skulpturen und Friese der Antike hinzu wie Amor und Psyche oder Venus und Mars (beide heute in den Kapitolinischen Museen in Rom). Seine Tempeldarstellung steht in der Nachfolge klassizistischer Architekturbilder und Veduten des 18. und 19. Jahrhunderts.

Nicht viele solcher Studienarbeiten überlebten, da sie kaum als aufbewahrungswürdig angesehen wurden. Nur weil Forabosco, ähnlich wie Schinkel, ein talentierter Zeichner war und sein Tempelentwurf künstlerisch ansprechend ist, blieb er erhalten und ist folglich etwas besonders Seltenes.