Le Beau, Alcide: Kirche auf dem Hügel
Alcide Le Beau (1873 – 1943)
KIRCHE AUF DEM HÜGEL
Gemalt 1905
Öl auf Leinwand, 65 x 54 cm
Signiert und datiert links unten: A. le Beau 05
Alcide Le Beau war als Maler Autodidakt, was man seinen großartigen Gemälden allerdings nicht ansieht, die durch Virtuosität und Perfektion begeistern. Zunächst schwamm er auf der großen Welle des Impressionismus, dem seit 1873 führenden avantgardistischen Stil, mit und zwar so gut, dass er 1902 bereits im Salon des Indépendants in Paris ausstellte. 1903 wurde er von Berthe Weill unter Vertrag genommen. In ihrem Buch „Pan! …dans l’oeil“. Lebenserinnerungen aus 30 Jahren als Kunsthändlerin von 1933, lobte sie Le Beau so sehr, dass sich seine Arbeiten zeitweise besser verkauften als die Picassos.
Die Kirche auf dem Hügel scheint auf einem Gespinst aus Pflanzen im Licht zu schweben. Das Motiv ist wie meistens im Impressionismus eigentlich nebensächlich, die Art der Malweise dagegen entscheidend. An ihr zeigen sich Le Beaus Talent für die subtile Erfassung des Atmosphärischen, von Licht und Farbe, heiterem Schwung und Harmonie. Himmel, Kirche, Hügel und Vegetation sind zu einem harmonischen Ganzen aus Pastelltönen zusammengeschmolzen, in dem nur wenige schwarze Linien Baumstämme und Äste andeuten. Viel fehlt nicht bis zur reinen Abstraktion. Im Entstehungsjahr des Bildes schlug Le Beau in seiner künstlerischen Entwicklung einen neuen Weg ein und wurde zum Fauvisten. Das sieht man dann um Einiges besser bei den ab 1905 auf Korsika gemalten Werken.